Pasta aus Gragnano: die Sommerausgabe

Wenn man über italienische, kulinarische Kultur spricht, soll man unbedingt die Pasta aus Gragnano erwähnen. Wir Italiener sind begierige „Spaghettifresser“; wir essen 26 Kilogramm Nudeln pro-Kopf im Jahr und halten den Rekord für die höchsten Aufnahmemengen von Kohlenhydraten. Erstaunlicherweise kommt Tunesien auf den zweiten Platz, und noch viel überraschender, sichert sich Venezuela den dritten Platz.

Aber Vorsicht: es geht nicht um zufällige Nudeln, sondern um die Pasta aus Gragnano. Sie sind die einzigen Nudeln, die ein g.g.A.-Gütezeichen erhalten haben, die auf Bronzeformen gezogen werden, und die langsam trocknen. Sie sind objektiv gesehen leckerer und gesünder, und sie erzählen unsere Geschichte. Gründe gibt es ja genug, oder?

Pasta aus Gragnano, die Geschichte einer Köstlichkeit

Gragnano ist eine kleine Gemeinde südlich von Neapel, die als Stadt der Nudeln bekannt ist. Sie befindet sich im „Tal der Mühlen“: in den Wassermühlen am Wildbach Vernotico wird der Weizen zu Mehl seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verarbeitet.

Im 19. Jahrhundert wurden die ersten industriellen Teigwarenfabriken geöffnet. Im Jahr 1885 wurde die Eisenbahn eröffnet; diese Eisenbahn hatte als Ziel die Stadt Neapel, und half dabei, den Handel der Nudeln aus Gragnano zu entwickeln. Sie förderte auch die Ausfuhr von Nudeln in die Höfe Italiens, das kurz zuvor vereint wurde, und schon sehr hungrig war. 

Aber die Geschichte von Gragnano sah nicht immer rosig aus. Am 23. November 1980 wurde Gragnano durch das Erdbeben in Irpinia zerstört. Nur 8 Teigwarenfabriken überlebten. Aber die Stadt erhob sich aus Schutt und Asche und zielte auf die Qualität ihrer Produkte ab.

Qualität vor Quantität: das könnte der Wahlspruch von der Pasta aus Gragnano sein. Denn die Hersteller von Gragnano streben nicht danach, die Produktion zu maximieren, sondern höchste Qualität zu erreichen. Und es ist ihnen gelungen: im Jahr 2013 haben sie die höchste Anerkennung erhalten - die geschützte, geographische Angabe.

Pastificio dei Campi, unser vertrauenswürdiger Hersteller von Pasta aus Gragnano g.g.A., gehört zum Konsortium von Gragnano der Stadt der Nudeln. Die Bearbeitung der Nudeln erfolgt ausschließlich per Hand, sie werden auf Bronzeformen gezogen, die Trocknung erfolgt langsam und natürlich.

Wenn Du den echten Geschmack der Nudeln kosten möchtest, schreibe Dir diesen Namen auf. Und Du hast die Qual der Wahl: Paccheri, Conchiglioni, Rigatoni, Pennoni, Spaghetti, Fusilli, Ziti, Bucatini – es gibt etwas für alles.

Wenn Du hungrig bist, findest Du hier drei einfache und schnelle Rezepte, um den Geschmack der Pasta aus Gragnano g.g.A. mit den besten Saisonprodukten hervorzuheben.

Paccheri allo Scarpariello

Dieses traditionelle, einfache und leckere Rezept kommt von Kampanien her. Scarpariello ist die dialektale Bezeichnung für einen Schuhmacher. Dieses Rezept wird so bezeichnet, denn es wird mit „bäuerlichen“ Zutaten hergestellt. Kirschtomaten, Basilikum, Pecorino-Käse und Parmigiano Reggiano schmecken auf jeden Fall hervorragend! Ich würde sie durch „königliche“ Zutaten nie ersetzen.

Das Geheimnis liegt darin, eine cremige Sauce mit dem Kochwasser der Nudeln vorzubereiten, wie man mit den Nudeln Cacio e pepe tun würde. Um die Soße allo Scarpariello zu tun, das Öl, den Knoblauch, die kleine Pfefferschote und die in Viertel aufgeschnittenen Kirschtomaten in einer großen Pfanne sautieren. Eine Minute vor Ablauf der empfohlenen Kochzeit die Paccheri-Nudeln abgießen (das Kochwasser nicht wegschütten!), und sie zur Soße geben.

Die Pfanne vom Herd nehmen, und Basilikum, Parmigiano und Pecorino-Käse dazu geben. Gut vermischen und nach und nach das Nudelwasser dazu geben, bis die Soße cremig ist. Anrichten, mit einem Basilikumblatt garnieren und eines der einfachsten und leckersten Nudelgerichte genießen. 

Spaghetti mit Venusmuscheln

Spaghetti mit Venusmuscheln sind ein in Kampanien verbreitetes Nudelgericht. Es geht sogar um das typischste, sommerliche Nudelgericht.

Zuerst müssen wir die Venusmuscheln reinigen. Die Muscheln mit einer gebrochenen Schale oder die Muscheln, die sich öffnen, wenn man sie auf das Spülbecken klopft, aussortieren; sie sind nicht mehr genießbar.

Die genießbaren Venusmuscheln in einem Sieb gut waschen; dann sie in eine Schüssel mit Wasser und reichlich grobem Salz einlegen, und mindestens ein paar Stunden lang darin baden lassen. Das veranlasst die Muscheln dazu, mehr Sand auszuspucken.

In einem Kochtopf eine Knoblauchzehe mit ein wenig Öl bräunen. Die Venusmuscheln abgießen, reinigen und sie in den Kochtopf geben, mit einem Deckel abdecken, und einige Minuten lang bei starker Hitze garen. Bei der Hitze öffnen sich die Schalen; Du sollst nur den Kochtopf ab und zu schütteln. 

Wenn sich alle Venusmuscheln geöffnet haben, das Feuer ausschalten. Die Muscheln beiseitelegen, und die Sauce abseihen. Wenn die Spaghetti-Nudeln gar sind, sie in die Pfanne mit der Venusmuschel-Sauce geben, die Venusmuscheln und Petersilie dazu geben, einige Sekunden lang sautieren, und servieren.

Dieses Gericht spricht für sich selbst.

Rigatoni mit Soße aus Paprikaschoten und Büffelmozzarella

Ein anderes, vegetarisches Gericht, in dem die Pasta aus Gragnano und das Saisongemüse eine perfekte Geschmackskombination ergeben.

Während das Wasser kocht, die Paprikaschoten vorbereiten. In einer beschichteten Pfanne eine Zwiebelhälfte aus Tropea mit ein wenig Öl bräunen, und die in dünne Streifen geschnittenen, gelben Paprikaschoten dazu geben.

Ungefähr 15 Minuten lang garen lassen, mit Salz würzen, einige Basilikumblätter dazu geben und quirlen. Die Soße wieder in die Pfanne geben und noch eine Minute lang garen. Wenn die Rigatoni-Nudeln gar sind, abgießen und mit der Soße mischen.

Anrichten und mit abgeschnittenem Büffelmozzarella aus Kampanien g.U. und ein wenig Öl garnieren, und das Gericht ist bereit – noch ein anderes Meisterstück aus Gragnano.

Die Pasta aus Gragnano ist viel mehr als ein Lebensmittel. Sie erzählt die Geschichte unseres Landes, unserer kulinarischen Kultur und steht für die Köstlichkeit, die unser Gebiet bietet. Ein Mund voll Geschichte, Tradition und Handwerk.